Bischöfe vor Weihnachten zu Besuch im Gefängnis
Für viele ist die Zeit auch mit dem Aufbrechen tiefer seelischer Verletzungen und Krisenerfahrungen verbunden. Deshalb besuchen auch Bischof Alois Schwarz und Weihbischof Anton Leichtfried in den Tagen vor dem Heiligen Abend traditionell die Haftanstalten in St. Pölten und Krems-Stein. Sie kommen damit einem Grundauftrag der Kirche nach, Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft die hoffnungsvolle Weihnachtsbotschaft zu bringen.
"Worauf kann man sich verlassen? Wir alle brauchen Menschen, auf die wir uns verlassen können. Jesus Christus ist einer, auf den wir uns verlassen können - er ist das wahre Licht, das alles erleuchtet. Ich bete für Sie um das Geschenk des inneren Friedens!", so Weihbischof Anton Leichtfried in seiner Predigt zu den Insassen der Haftanstalt St. Pölten.
Laut dem Justizministerium beträgt die gesamte Belagskapazität der österreichischen Justizanstalten 9.176 Personen; 8.359 davon - das ist eine Auslastung von über 98,6 Prozent - befanden sich laut Stand vom 1. Dezember 2023 in Justizanstalten, die übrigen Personen in psychiatrischen Krankenhäusern beziehungsweise im elektronisch überwachten Hausarrest. Über 1.800 Menschen in Österreich sitzen in Untersuchungshaft, das sind knapp 20 Prozent. Nur knapp 7 Prozent der Häftlinge - nämlich 621 - sind weiblich.