Gebetswoche für die Einheit der Christen
Vom 18. bis 25. Jänner wird auch in Österreich die internationale "Gebetswoche für die Einheit der Christen" begangen. Während dieser Ökumene-Woche kommen Christen aus unterschiedlichen Konfessionen zusammen, um gemeinsam für die Einheit der Christenheit zu beten. Heuer steht dabei thematisch der Zusammenhalt aller Christinnen und Christen im Mittelpunkt. Das Motto der Gebetswoche 2024 basiert auf einem Text aus dem Lukasevangelium: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben ... und deinen Nächsten wie dich selbst" (Lukas 10,27).
Der traditionelle zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur Gebetswoche findet am Donnerstag, 25. Jänner, um 18 Uhr in der koptisch-orthodoxen Kirche Maria vom Siege in Wien (1150, Mariahilfer Gürtel) statt. Dem Gottesdienst steht u.a. der evangelische Bischof Michael Chalupka vor, der auch predigen wird.
Liturgische Vorbereitungsgruppe aus Burkina Faso
In der Nordhalbkugel findet die Gebetswoche traditionell vom 18. bis 25. Januar statt, während die Kirchen im Süden, wo der Jänner häufig eine Urlaubszeit ist, die Gebetswoche oft zu Pfingsten feiern.
Die liturgischen Vorlagen für die Gebetswoche 2024 wurden von einer Vorbereitungsgruppe aus Burkina Faso erarbeitet. Dazu gehörten Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Erzdiözese Ouagadougou, protestantischer Kirchen und lokaler ökumenischer Gremien. Jedes Jahr werden Kirchenvertreter in einer anderen Region der Welt gebeten, die Materialien für die Gebetswoche zu erarbeiten. Die Texte werden Gläubigen in der ganzen Welt angeboten und sollen für den Gebrauch der lokalen Situationen angepasst werden, wobei die örtlichen sozialen und kulturellen Kontexte sowie die liturgischen und gottesdienstlichen Praktiken berücksichtigt werden sollen.
Burkina Faso liegt in Westafrika in der Sahelzone und hat 21 Millionen Einwohner, die etwa sechzig verschiedenen Ethnien angehören. Etwa 64 Prozent der Bevölkerung sind Muslime, 9 Prozent gehören traditionellen afrikanischen Religionen an und 26 Prozent sind Christen. Das Land leidet unter einer starken Zunahme von Terroranschlägen, Gesetzlosigkeit und Menschenhandel. Diese haben über dreitausend Tote und fast zwei Millionen Binnenvertriebene im Land verursacht. Die katastrophale Sicherheitslage untergräbt den sozialen Zusammenhalt, den Frieden und die nationale Einheit. Die Kirchen im Land versuchen sich dieser Entwicklung mit aller Kraft entgegenzustemmen.