Am Gründonnerstag „Das letzte Abendmahl“
Der Gründonnerstag eröffnet das sogenannte Österliche Triduum – die drei Tage vom Leiden, vom Tod und von der Auferstehung des Herrn. Diese drei höchsten Tage des Kirchenjahrs sind Freitag, Samstag und Sonntag, wobei aber die biblischen Tageszeiten zählen, d.h. der Freitag beginnt bereits am Abend des Gründonnerstags, weshalb die Gründonnerstagsmesse auch zu diesem Zeitpunkt stattfindet. Traditionell wird danach die Ölbergandacht begangen. Es handelt sich dabei um eine Nacht des Wachens und Betens.
Am Gründonnerstag wird an das „Letzte Abendmahl“ erinnert, wo Jesus die Eucharistie eingesetzt hat und wo er danach am Ölberg verhaftet wurde.
An der Stelle, wo die Synoptiker – also die parallelen Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas – über das Abendmahlgeschehen berichten, spricht Johannes von der Fußwaschung. Daher wird in vielen Gottesdiensten an diesem Abend auch eine Fußwaschung vorgenommen. Dies wurde – von der Liturgie losgelöst – bis 1918 auch von den Habsburger Kaisern vollzogen.
Nach dem Gloria des Abendmahlgottesdienstes verstummen die Glocken und die Orgel bis zur Feier in der Osternacht. Der Legende nach „fliegen die Glocken nach Rom“. An ihrer Stelle ertönen am Karfreitag und Karsamstag zum Morgen, Mittag und Abend die „Ratsch´n“. Vom Altar wird der Schmuck entfernt und die konsekrierten Hostien werden zu einem Nebenaltar gebracht. (Während der eucharistischen Liturgie spricht der Priester oder Pfarrer die Konsekrationsworte, die in der Bibel überlieferten Einsetzungsworte Jesu beim letzten Abendmahl. Für alle Christen ist damit das Gedächtnis des Leidens und Sterbens Jesu im Rahmen der Eucharistiefeier verbunden.)
Bauernregeln zum Gründonnerstag
„Gründonnerstagregen gibt selten Erntesegen“
und
„Was an Gründonnerstag gesät, in Feld und Garten wohl gerät“
mb