50 Jahre Musica Sacra
Seit 1973 holen Diözese und Stadt jährlich heimische und internationale Künstler der Kirchenmusik nach St. Pölten. Das Jubiläumsjahr 2023 steht im Zeichen der historischen Aufführung sowie der modernen Improvisation Bachs.
Vor 50 Jahren riefen Stadt und Diözese den Verein zur Veranstaltung Internationaler Kirchenmusiktage in Niederösterreich ins Leben. Der Dom zu St. Pölten, die Stiftsbasilika Lilienfeld und Stiftskirche Herzogenburg werden seither jährlich Veranstaltungsorte des Festivals Musica Sacra. Zum Jubiläumsjahr zieht sich ein prominenter Name durch das Programm: Johann Sebastian Bach, der mit seinen Werken so viele nachfolgende Komponisten inspirierte. An den fünf Sonntagen zwischen 10. September und 8. Oktober beweist die Kirchenmusik einmal mehr die Vielfalt und Aktualität von Bachs Werken. Diese rühmte bereits Ludwig Van Beethoven mit der Aussage: „Nicht Bach, Meer sollte er heißen“.
Wie schon im Vorjahr steht die Gegenüberstellung einer historischen Aufführung und einer modernen Improvisation der Werke mit zeitgenössischen Mitteln im Zentrum des Programms. So zeigen Dirigent Otto Kargl und die Cappella Nova Graz, wie Bachs Werke im 18. Jahrhundert klangen, während Komponist Wolfgang Mitterer mit dem Jakob Prandtauer Ensemble, Wolfgang Puschnig, Roland Schueler und Organist Ludwig Lusser die Kantaten des Musikgenies modern verpackt und so in ungewohnter Form neu erlebbar macht.
Die Besetzung ist gewohnt hochkarätig. „Von Pieter Van Dijk, der in der Orgelszene zur Weltspitze gehört, über Christina Gansch, die am Konservatorium in St. Pölten studierte und als Sopranistin eine internationale Karriere macht, bis zum berühmten ungarischen Trompeter Gábor Tarkövi, sind im Jubiläumsjahr sehr bedeutende Musikerinnen und Musiker dabei“, erklärt Intendant Ludwig Lusser.
Die herausragende Qualität der Künstlerinnen und Künstler ist einer der Schwerpunkte des seit 50 Jahren bestehenden Festivals. Seit 1973 kommen jährlich heimische Künstler sowie weltweit bekannte Organisten, Dirigenten, Ensembles und Solisten in die drei Veranstaltungsorte. „Es ist ein österreichweit einzigartiges Festival, das weit über die Landesgrenzen strahlt. Die Diözese, die Stifte sowie die Städte St. Pölten, Lilienfeld und Herzogenburg arbeiten in dieser Form seit nunmehr einem halben Jahrhundert erfolgreich zusammen“, so Ludwig Lusser. Dabei stand das Jahr 1973 unter keinem guten Stern. Da in Niederösterreich die Maul- und Klauenseuche grassierte, musste das erste Festival verschoben werden. Es entwickelte sich trotz mancher Widrigkeiten zu einem Fixpunkt des St. Pöltner Kulturkalenders im Herbst.
„Tradition verpflichtet, daher wollen wir das Festival „Musica Sacra“ in dieser Form weiterführen, aber zugleich offen für Neues und Innovatives bleiben“, gibt Intendant Ludwig Lusser das Ziel für die folgenden Jahre vor.
Weitere Infos unter www.festival-musica-sacra.at sowie unter 02742/333 2601
Kommende Konzerte:
10. September 2023
Die Schöpfung
Joseph Haydn
18:00 Uhr
Konzert | Dom zu St. Pölten
Christina Gansch, Johannes Bamberger, Günter Haumer, Valentin Kunert, Domkantorei, L'orfeo Barockorchester
17. September 2023
Gloria
Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi
19:30 Uhr
Konzert | Stiftsbasilika Lilienfeld
Cappella Nova Graz, Otto Kargl
24. September 2023
Herz und Mund und Tat und Leben
Improvisationen und Re-Kompositionen nach Kantaten von Johann Sebastian Bach
19:00 Uhr
Konzert | Stiftskirche Herzogenburg
Wolfgang Mitterer, Wolfgang Puschnig, Roland Schueler, Prandtauer-Ensemble, Ludwig Lusser
01. Oktober 2023
Jauchzet Gott in allen Landen
Petr Eben, Johann Sebastian Bach, Jean Langlais, Georg Philipp Telemann
18:00 Uhr
Konzert | Dom zu St. Pölten
Gábor Tarkövi, Ludwig Lusser Und Christina Gansch
08. Oktober 2023
Nicht Bach, Meer sollte er heißen
Johann Sebastian Bach "Orgelwerke"
18:00 Uhr
Konzert | Dom zu St. Pölten
Pieter Van Dijk