Fußball und Kirche - ein starkes Team!
Fußballspieler, die sich bekreuzigen, bevor sie das Spielfeld betreten. Jubelnde Torschützen, die zum Himmel zeigen und sich bei Gott bedanken. Solche Bilder sehen wir so gut wie bei jedem Fußballspiel - egal ob in der Champions League oder in der 2. Klasse bei den Amateur-Fußballern. Und diese Bilder werden auch in den nächsten Wochen wieder in den Fokus rücken. Immerhin steht mit der Europameisterschaft in Deutschland von 14. Juni bis 14. Juli ein fußballerischer Höhepunkt in diesem Jahr am Programm.
Sport hat viel mit Energie, Emotion und Glaube zu tun. Darauf hat auch der St. Pöltner Diözesanbischof Alois Schwarz, seines Zeichens auch „Sportbischof“, oftmals hingewiesen: „Seelische Energie kann zu körperlicher führen. Nicht umsonst spricht man im Fußball bei enthusiastischen Fans vom zwölften Mann. Jeder Athlet nimmt den Glauben hinein, wo er besonders viel innere Kraft benötigt.“
Bei der Weltmeisterschaft 1986 in Mexiko war sogar „Die Hand Gottes“ im Spiel. So hatte der im Jahr 2020 verstorbene argentinische Fußball-Star Diego Armando Maradona argumentiert, als er ein eigentlich irreguläres Tor mit der Hand erzielt hatte. Sein zweites Tor beim 2:1-Viertefinal-Sieg über England war danach ein sehenswerter Alleingang und wurde zum WM-Tor des Jahrhunderts gewählt.
Es gibt viele promiente Fußballer, die sich zum Glauben bekennen und das auch öffentlich kundtun. So betont Österreichs Fußballstar und Teamkapitän David Alaba immer wieder, dass seine Kraft in Jesus liegt. Das heimische Aushängeschild arbeitet gerade intensiv an seinem Comeback nach dem Kreuzbandriss und hofft nach wie vor auf einen Einsatz für Österreich bei der EM.
Auch Österreichs Fußball-Legende und Rekordtorschütze Toni Polster, der heuer seinen 60. Geburtstag gefeiert hat, steht offen zu seinem tiefen Glauben an Gott. Religion habe in seinem Leben immer eine wichtige Rolle gespielt. Auch das tägliche Gebet ist Polster wichtig. „Das ist meine ganz persönliche Aussprache mit Gott. Ich erlebe im Gebet Befreiung, ich teile mit Gott meine Ängste und Sorgen“, hat Polster mehrmals betont. Er sei von klein auf ein gläubiger Mensch gewesen. „Ich bin mir sicher, dass es da einen gibt, der auf uns aufpasst“, meint Polster.
Wie für Polster ist für viele Kicker der Fußball nicht nur eine große Leidenschaft, sondern auch eine perfekte Lebensschule. Miteinander zu gewinnen oder auch zu verlieren, sich unterzuordnen, Fehler des anderen auszubessern und der gemeinsame Glaube an den Sieg stärkt das Gemeinschaftsgefühl enorm.
Dass auch Priester gute Fußballer sein können, hat die heimische Priester-Fußballnationalmannschaft bereits oftmals unter Beweis gestellt. Das Team rund um Kapitän Hans Wurzer (Pfarrer in Opponitz), Franz Richter (Pfarrer in Krems-St. Veit), Oliver Becker (Pfarrer in Pöggstall) & Co. hat heuer bei der Priester-Fußballeuropameisterschaft in Albanien Platz 11 erreicht. Im Zentrum standen neben den sportlichen Wettkämpfen unter anderem auch ökumenische Begegnungen. Das Team setzt sich aus Priestern aus mehreren Nationen zusammen. Traditionell startet die Seelsorger-Elf mit einem stimmungsvollen, aber ehrfürchtigen, dreifachen Halleluja-Ruf. Die Priester-Nationalmannschaft erbringt damit auch eindrucksvoll den Beweis, dass Fußball verbindet!