Diözese Sankt Pölten im Dialog mit der Pfarre Spratzern
Um finanzielle Mittel für den Neubau eines neuen Pfarrheims zu erhalten, beabsichtigten Pfarrgemeinderat und Pfarrkirchenrat der Pfarre Spratzern, Grundstücke der Pfarrpfründe zu verkaufen. Hierzu wurde im Mai 2019 an den Wirtschaftsrat der Diözese St. Pölten ein Antrag gestellt.
Bereits ein Jahr später wurde die Entscheidung getroffen, für die Grundstücke stattdessen einen Baurechtsvertrag mit der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Heimat Österreich abzuschließen. Die Finanzierung des Neubaus sollte durch ein Darlehen bei der Diözese St. Pölten ermöglicht werden, die durch das Darlehen anfallenden Raten durch die Einnahmen aus dem Baurechtszins gedeckt werden.
Da es sich bei den Grundstücken um Pfarrpfründe handelt, ist eine Verwendung des erlösten Baurechtzinses jedoch nicht möglich, da Erlöse aus den Pfarrpfründen gemäß Kirchenrecht zur Finanzierung von Priestergehältern verwendet werden müssen und nicht für Baumaßnahmen dienen. 2023 fasste der Diözesane Wirtschaftsrat einerseits den Beschluss, keine Darlehen mehr zu vergeben, andererseits wurde die Pfarre darauf hingewiesen, dass die Erlöse aus Pfarrpfründen gemäß Kirchenrecht für die Priesterbesoldung zu verwenden seien. Bei Verwaltung der Pfarrpfründe durch die Pfarre selbst erhält diese 20 Prozent des Erlöses.
Nach dem laufenden Austausch zwischen Generalvikar Christoph Weiss, dem Ökonomen der Diözese St. Pölten, Christian Mayr, dem Pfarrer von Spratzern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Pfarre, wurde seitens der Diözese St. Pölten in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Heimat Österreich Mitte Juni ein Lösungsvorschlag präsentiert.
Generalvikar Christoph Weiss äußerte sich zu den Gesprächen zwischen der Pfarre Spratzern und der Diözese St. Pölten und betonte: "Es gibt nun einen fertig ausgearbeiteten Lösungsvorschlag. Mir ist es ein Anliegen, eine tragfähige Lösung zu finden, um Seelsorge zu ermöglichen. "
Der seitens der Diözese St. Pölten übermittelte Lösungsvorschlag befindet sich seitdem bei den Verantwortlichen der Pfarre Spratzern. Die Diözese St. Pölten setzt sich weiterhin für einen konstruktiven Dialog ein.