Inklusion - Vielfalt verbindet

Erfreulicherweise achten viele Pfarren bereits darauf, dass sich alle Menschen willkommen fühlen: barrierefreie Zugänge in Kirchen und Pfarrzentren ermöglichen es gehbehinderten Menschen ebenso wie jungen Eltern an Gottesdiensten und Veranstaltungen teilzunehmen. Induktive Höranlagen erleichtern das Hören im Gottesdienst für Benützer von Hörgeräten, für Sehbehinderte gibt es das Gotteslob in Großdruck und Extra-Großdruck oder Bibeltexte in Braille-Schrift.
So laden z.B. Pfr. Gerhard Gruber und Mag. Friedrich Mikesch regelmäßig zu Gottesdiensten für gehörlose Menschen ein.
Wir sind alle gleich – wir sind alle verschieden!
In vielen Pfarren leisten Sehbehinderte Lektorenarbeit und Menschen mit Down-Syndrom unterstützen den Gottesdienst und ministrieren, singen im Chor mit.
Wenn sich auch nur ein Mensch in der Pfarrgemeinde herzloicher angenommen fühlt und aktiv am Pfarrleben teilnehmen kann, hat es sich schon gelohnt.
Die Unterschiedlichkeit von Menschen zeigt sich an Begabungen genauso wie an Beeinträchtigungen oder Behinderungen; verschieden sind Menschen z. B. auch aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Lebensentwürfe, ihres Alters, ihrer ökonomischen Lebenssituation, ihrer kulturellen Hintergründe oder ihrer religiösen Einstellung. Alle Menschen haben das Recht auf selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Inklusion bedeutet, Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit als normal zu sehen und wertzuschätzen.
Rahmenbedingungen
Wenn von Inklusion gesprochen wird, so wird die Unterschiedlichkeit der Menschen als „normal“ und selbstverständlich angesehen, und Vielfalt für die Gesellschaft als wertvoll betrachtet. Hier muss sich nicht der Einzelne der Umgebung anpassen, sondern die Umgebung muss zu den vielen verschiedenen Menschen passen.
Um als Mensch mit einer chronischen Erkrankung am Gemeindeleben teilnehmen zu können, gilt es besonders auf Gottesdienstzeiten, Temperatur in der Kirche, Länge der Gottesdienste und Sitzmöglichkeiten zu achten. Haben Sie z.B. schon einmal daran gedacht, dass Menschen mit Rheuma eventuell am Morgen länger brauchen, um aus dem Haus zu kommen? Manche Menschen mit Herzerkrankung können sich nicht in kalten Räumen aufhalten. Weihrauch und Kerzen machen unsere Gottesdienste festlicher, aber so mancher Asthma- oder COPD-Patient muss aufgrund der Rauchentwicklung zu Hause bleiben. Auch so einfache Dinge, wie eine erreichbare, offene und saubere Toilette gehören zu den Themen, über die zwar selten gesprochen wird, aber die vielen Menschen die Teilnahme an Messen und Feiern erst ermöglichen. Der Zugang zu Kirche und Pfarrzentrum ist durch eine Rampe oder einen Aufzug möglich.
Wie kann nun Inklusion gut gelingen?
Am besten gemeinsam und unter Einbeziehung aller Beteiligten. Es stellt sich also die Frage, wer in unseren Pfarren oder im Pfarrgemeinderat das Thema Inklusion übernehmen kann bzw. achten wir alle darauf, dass Menschen mit Behinderungen oder chronischen Krankheiten mit ihrer Expertise in unser Pfarrleben einbezogen werden?
Seitens der Diözese ist die Koordinatorin für Inklusive Seelsorge von Herzen für Sie und Ihre Anliegen da:
c.schalk@dsp, 02742/ 324 – 3333, Klostergasse 15 in 3100 St. Pölten
Sie möchte ganz besonders auf den Kurs „Einführung in die Gebärdensprache“ aufmerksam machen - von September 2025 bis Jänner 2026 findet in St. Pölten ein Kurs statt.
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„Es darf nicht an umfassender Aufmerksamkeit für diejenigen fehlen, die unter besonders schwierigen Lebensbedingungen die eigene Schwäche erfahren, insbesondere, wenn sie an Krankheiten oder Behinderungen leiden, die ihre persönliche Autonomie stark einschränken. Für sie zu sorgen ist wie ein Lobgesang auf die Menschenwürde, ein Lied der Hoffnung, dass das Zusammenspiel der gesamten Gesellschaft erfordert“. (Papst Franziskus, aus der Bulle zum Hl. Jahr 2025)
Veranstaltungen rund um das Thema Inklusion:
Pilger-Wallfahrtfür Menschen mit beeinträchtigter Motorik sowie Rollstuhlfahrer |
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Sesselgymnastikfür ältere Menschen |
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Gehörlosengottesdienste
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Begegnungstage "30 plus"für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen |
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Bibel-Sing und Tanzwoche Geborgen und getragen |
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Einführung in die Gebärdensprache
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Zur Veranstaltung | |
Wallfahrt für Gesunde, Kranke und Behinderte Flugreise nach Lourdes |
Zur Veranstaltung |