Friedenslicht aus Bethlehem geht in die ganze Welt
Das in der Geburtsgrotte von Bethlehem entzündete Licht wird im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes im Linzer Mariendom an Pfadfinderdelegationen aus 30 Ländern Europas und Amerikas verteilt, die das Friedenssymbol anschließend in ihre Heimat bringen, wo es zu Weihnachten verteilt wird.
Das Motto der heurigen Feier lautet: "Frieden stiften macht glücklich." Delegationen aus allen Bundesländern und Nachbarländern werden erwartet: Auch aus Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Moldau, der Ukraine, Polen, Großbritannien, Belgien, Niederlande, Frankreich, Spanien und Portugal, und sogar aus den USA, Uruguay, Argentinien und Chile haben Gruppen ihre Teilnahme in Linz zugesagt, um das Friedenslicht aus den Händen von "Friedenslichtkind" Michael Putz (10) entgegenzunehmen.
Planänderung wegen Nahostkonflikt
Der Brauch des Friedenslichtes aus Bethlehem geht auf eine Initiative des ORF-Landesstudios Oberösterreich zurück, das dieses Licht 1986 erstmals durch ein Kind am Stern der Geburtsgrotte Jesu entzünden und nach Österreich bringen ließ. Viele europäische Länder schlossen sich an, seit Ende des Ostblocks 1989 auch im Osten Europas, und auch in Nord- und Südamerika ist der Brauch mittlerweile bekannt.
Aufgrund des Nahostkonflikts und des eingeschränkten Flugverkehrs musste die traditionelle Delegationsreise nach Bethlehem mit dem ORF Oberösterreich und dem Friedenslichtkind heuer abgesagt werden - wie schon 2012 und 2015 wegen des Konflikts in der Region sowie 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie. Dennoch fand die Entzündung am Geburtsort Christi durch ein Kind statt - durch die zwölfjährige christliche Palästinenserin Pillar Jarayseh, ehe das Licht nach Amman gebracht und von dort mit einer Linienmaschine von Austrian Airlines nach Wien mitgenommen wurde.
Friedenslichtkind aus Steyr
Am Flughafen Schwechat übernahm dann das diesjährige österreichische "Friedenslichtkind" Michael Putz das Friedenssymbol. Der zehnjährige Bub stammt aus Steyr und wurde wegen seiner Hilfsbereitschaft und seines Engagements bei den Pfadfindern, der Jungfeuerwehr und den Ministranten ausgewählt, hieß es. Michael kennt das Friedenslicht von klein auf, "weil es bei uns in der Familie zu Weihnachten dazugehört", erklärte er.
In Österreich wird das Friedenslicht von Bethlehem zu Weihnachten von Pfadfindern, jedoch auch von den Freiwilligen Feuerwehren, dem Roten Kreuz und Samariterbund sowie der ÖBB traditionell zu öffentlichen Orten wie etwa Bahnhöfen, Rotkreuzstellen und ORF-Landesstudios gebracht. Es kann dann am Heiligen Abend auch in Kirchen abgeholt werden und wird in Laternen von Einzelpersonen weitergegeben, die einander damit fröhlicher Weihnachten und auch Frieden wünschen. Somit leuchtet das Licht am 24. Dezember in vielen Haushalten, Einrichtungen und Kirchengemeinden auf Christbäumen, Kränzen, auf Kerzenständern, in Laternen sowie auf Weihnachtsdekorationen und vermittelt eine Friedensbotschaft.