Wer liest, was wir im Pfarrblatt schreiben?
Größte Studie im deutschsprachigen Raum: Der "MDG-Trendmonitor – Religiöse Kommunikation" beschreibt in seiner vierten Ausgabe Einstellungen, Zielgruppen, Botschaften und Kommunikationskanäle
Durchgeführt hat ihn das renommierte Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) in Kooperation mit der Sinus Markt- und Sozialforschung GmbH (Sinus), beauftragt von der MDG Medien-Dienstleistung GmbH (MDG) und mit Unterstützung der Deutschen Bischofskonferenz.
Die Trendmonitore geben Auskunft
- über die Einstellung der Katholikinnen und Katholiken zu Kirche, Religion und Glaube,
- über ihre Mediennutzung, ihre Informationsinteressen und -quellen.
Darüber hinaus werden einzelne Mediengattungen detaillierter betrachtet. Im Fokus stehen kirchliche Angebote von Printformaten, wie der Kirchenzeitung oder des Pfarrblatts, über Audio- und Bewegtbild-Formate bis hin zur personalen Kommunikation mit kirchlichen Angestellten.
Wichtige Ergebnisse
- Der Anteil der Menschen, die sich selbst als „religiösen Menschen“ beschreiben, blieb über die vergangenen etwa 25 Jahre bemerkenswert stabil und schwankt in dem vergleichsweise schmalen Korridor zwischen 42 und 49 Prozent.
- Tendenziell gewachsen ist das Segment der Katholiken, die sich als Christen fühlen, ohne dass ihnen die Kirche viel bedeutet. Diese Gruppe stellt damit erstmals das (knapp) größte Segment. Kleinere Gruppen beschreiben sich als religiös, ohne sich als Christen zu fühlen (vier Prozent) oder haben ambivalente Gefühle zu ihrem Glauben – mit sieben Prozent zwar ein kleines Segment, das gegenüber den vorangehenden Untersuchungen aber deutlich gewachsen ist. Nach eigener Aussage gar keine Religion benötigen sechs Prozent.
- Das Interesse an medialen Beiträgen zu Glaube und Religiosität ist kontinuierlich vorhanden.
- Crossmediales Denken und Handeln wächst auch in der katholischen Medienwelt.
Zahlen, bitte!
- 83 Prozent der Katholiken nutzen das Internet (2009: 62,9 Prozent). In der Altersgruppe unter 60 Jahren nutzen es 90 Prozent täglich. Bei den über 60-Jährigen sind es 39 Prozent.
- Die Studie teilt die Katholiken in unterschiedliche Gruppen hinsichtlich ihrer Verbundenheit mit der Kirche ein. Kirchendistanzierte Christen sind mit 34 Prozent das größte Katholikensegment.
- Kirchliche bzw. religiöse Angebote im Radio und Fernsehen erzielen eine bemerkenswerte Reichweite, teilweise auch in kirchendistanziertere Segmente hinein.
- Katholische Internetnutzer, die in einer Pfarrgemeinde oder einer kirchlichen Organisation aktiv sind, nutzen das Internet zu 48 Prozent häufig oder ab und zu für kirchliche oder religiöse Inhalte.
- Pfarrblätter liest die Hälfte der Katholiken zumindest hin und wieder, darunter 25 Prozent regelmäßig.
- Mit der Behandlung von Wünschen und Anliegen durch die Kirche vor Ort zeigen sich Katholiken ganz überwiegend (sehr) zufrieden.
Mit dieser Studie lässt sich die Kommunikation der Kirche und all ihrer Akteure genauer auf die Bedürfnisse der Menschen ausrichten.
- Insgesamt nutzt gut ein Drittel der Katholiken – darunter deutlich überdurchschnittlich häufig kirchenverbundene Segmente – das Internet auch für kirchliche oder religiöse Inhalte.
- 14 – 17-jährige Katholiken sind besonders engagiert in der Kirche und beschäftigen sich intensiv mit ihren Glaubensvorstellungen. Diese Gruppe bedarf einer anderen sprachlichen und medialen Ansprache als ältere Gruppen. Hier ist das Potenzial deutlich.
- Insbesondere 18 – 29-jährige Katholiken engagieren sich hingegen kaum noch in der Kirche. Dennoch findet gerade in dieser Altersstufe die Lebensplanung statt, zu der Angebote gesucht und auch genutzt werden. Auch hier kann die Kirche eine helfende Hand reichen.
- Mit im engeren Sinne kirchlichen Themen lassen sich kirchenverbundene Segmente unter den Katholikinnen und Katholiken am ehesten erreichen.
- Kirchenfernere Segmente interessieren sich eher für Themen, zu denen die katholische Kirche einen Bezug hat, die aber nicht explizit kirchlich sind, wie z. B. Gerechtigkeit, Menschenrechte und soziales Engagement.
- An Themen, die die Pfarrgemeinde vor Ort betreffen, sind vor allem die älteren, bürgerlichen Milieus überdurchschnittlich interessiert, wie z. B. die Traditionellen.
- Caritatives Handeln wird von der katholischen Kirche erwartet und begrüßt. In allen Milieus wird vor allem der Einsatz für den Frieden begrüßt. Kritisch angefragt werden hingegen, über die Milieugrenzen hinweg, Positionen der Kirche im Hinblick auf Fragen zur Geschlechtergleichheit.
- Mit kirchlichen Medien werden insbesondere kirchenaffine Milieus zuverlässig erreicht (z. B. Pfarrbrief, Kirchenzeitung, Internetseiten). 46 Prozent der Befragten lesen regelmäßig das Pfarrblatt.
Das bedeutet
Die Medienvielfalt und zunehmende Aufsplitterung von Einstellungen macht kirchliche und pfarrliche Medienarbeit wichtiger. Längst erreichen wir nicht mehr alle Menschen mit einem Medium. Ein breiter Medienmix und crossmediales Vorgehen (Botschaften über mehrere Kanäle weiterziehen) sind daher nötig.
Kein Medium ist obsolet, auch das gute alte Pfarrblatt nicht. Immerhin liest es die Hälfte aller Katholiken (je 25 Prozent regelmäßig und manchmal) und sogar ein Drittel der kirchendistanzierten Christen.
Ganz viele Informationen
rund um die Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit findest du auf unserer Netzwerk-Homepage: Pfarrmedien.at
Fotos für Wochenzettel, Pfarrblatt, Plakate, Flyer, Homepage und Social Media zu kommen - besuche die Gratis-Plattform FLICKR. Hier hat das Netzwerk Pfarrliche Öffentlichkeitsarbeit mehrere Alben mit Themen für das ganze Kirchenjahr zusammengestellt.
Beachte hier bitte die Quellenangaben.