Papst Leo XIII. wurde im 19. Jahrhundert als 'Arbeiterpapst' bekannt. Seine Enzyklika Rerum Novarum legte den Grundstein für die kirchliche Soziallehre und setzte sich für die Würde und Rechte der Arbeiter ein. Lesen Sie weiter, um mehr über seine Bedeutung zu erfahren.
Papst Leo XIII., der von 1878 bis 1903 regierte, ist als "Arbeiterpapst" bekannt. Er setzte sich für die Rechte der Arbeiter ein und prangerte die Ausbeutung der Arbeiter durch die zunehmende Industrialisierung an. Im Jahr 1891 veröffentlichte er die Enzyklika Rerum Novarum, die als grundlegender Text der kirchlichen Soziallehre gilt.
In Rerum Novarum sprach sich Papst Leo XIII. gegen den Sozialismus als Lösung für das Problem der Arbeiterausbeutung aus und befürwortete das Privateigentum. Er entwickelte eine Lehre von der menschlichen Person und ihren Rechten, von der Ordnung der Wirtschaft, von der Koalitionsfreiheit der Arbeiter und der sozialen Verantwortung des Staates. Diese Ideen bilden die Grundlage der kirchlichen Soziallehre und wurden von nachfolgenden Päpsten in "Fortentwicklungsenzykliken" weiterentwickelt.
Rerum Novarum wird als "Mutter aller Sozialenzykliken" betrachtet und hatte einen bleibenden Einfluss auf die kirchliche Soziallehre. Die Enzyklika betonte die Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit und der Menschenrechte und legte den Grundstein für die Förderung von Arbeitnehmerrechten und die Schaffung von Arbeitsstandards. Heute gibt es viele Bewegungen und Themen, die sich auf die Rechte von Arbeitern und die Förderung sozialer Gerechtigkeit beziehen und auf den Ideen und Themen von Rerum Novarum aufbauen. Die Enzyklika ist somit ein wichtiges Vermächtnis von Papst Leo XIII. und ein bedeutender Beitrag zur Förderung sozialer Gerechtigkeit und Menschenrechte.
Die Papst-Leo-Stiftung vergibt alle zwei Jahre drei Preise für besondere Verdienste um die Kath. Soziallehre, die mit jeweils € 2.000,- dotiert sind. Darunter wird mindestens ein Jugendpreis vergeben. Durch die öffentliche Auszeichnung und mediale Sichtbarmachung werden die Preisträger:innen vor den Vorhang geholt, und deren Einsatz bzw. Projekt wird zusätzlich hervorgehoben.
Die nächste Preisverleihung ist im Jahr 2025.
Bei der Preisverleihung 2023 zeichnete Bischof Alois Schwarz das Grazer Projekt "Social Economy Konferenz", die St. Pöltner Energiegemeinschaft "Robin Powerhood" und das Wiener Programm "Hands on Mentoring" aus.
Social Economy
Das Zentrum für nachhaltige Gesellschaftstransformation der Universität Graz baut seit 2022 eine Plattform unter dem Titel „Social Economy Konferenz“ mit Blick auf einen nationalen Aktionsplan auf. Social Economy-Organisationen verwirklichen Solidarität und zeigen praktisch die Möglichkeiten einer gerechteren Wirtschaftsordnung auf. Sie stellen das ganzheitliche Sein des Menschen in den Vordergrund, anstelle einer auf das Haben ausgerichteten Wegwerfkultur.
Robin Powerhood
Robin Powerhood" ist die erste ökosoziale Energiegemeinschaft Österreichs, die erneuerbare Energie für Menschen in Energiearmut zugänglich macht. Privatpersonen und Unternehmen können ihren überschüssigen Strom von Photovoltaik-Anlagen mittels des Projeks von Verein Wohnen an Menschen in Energiearmut spenden.
Hands on Mentoring
ist ein Mentoring Programm der Katholischen Aktion Wien, das lehrstellen- und arbeitssuchenden jungen Menschen zwischen 14 und 26 Jahren eine ehrenamtliche Mentorin bzw. einen ehrenamtlichen Mentor an die Seite stellt.